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Addendum des medizinischen Gutachtens[]

von Dr. Ignatius Belobog.

In den nunmehr drei Wochen seit der beobachteten Exacerbation der Symptome und der kausalen Rückführung auf die erhöhte Toxizität der Schlackedämpfe konnte eine Eingrenzung von Krankheitsbild und -verlauf vorgenommen werden. Dabei entspricht die Symptomatik des EVA-Syndroms (Ekelhaft virulentes Abwasser-Syndrom) fast vollständig den im ausführlichen medizinischen Gutachten beschriebenen Auswirkungen; lediglich ein einziges neues Symptom nach den festgestellten Veränderungen der Schlacke wurde verzeichnet. Das Gesundheitsamt verteilt in der Unterstadt Flugblätter mit den wichtigsten Verhaltenshinweisen, um der Bedrohung durch das EVA-Syndrom Herr zu werden.

In diesem Addendum werden nur die Folgen der Exposition mit Schlackedämpfen skizziert, da bislang keine weiteren kontrollierten Fälle von Kontakt mit der flüssigen Form dokumentiert werden konnte.

Mit fahriger Hand daruntergesetzte Anmerkung: Die Symptomentwicklung hat sich nach den jüngsten Ereignissen dramatisch verschlimmert. Alle Zeitangaben sind zu halbieren.


Zwischen dreißig Minuten und drei Stunden[]

Nach einer geringfügigen Inkubationszeit werden bereits die ersten Anzeichen des EVA-Syndroms manifest

  • Kratzen im Hals
  • leichte Schluckbeschwerden
  • brennende Augen

Nach drei bis zwölf Stunden[]

Nach uneingeschränkter Exposition mittlerer Länge - etwa der Aufenthalt in Kanalnähe, oder defekter oder nicht vorhandene Atemschutzmaske - treten die ersten sicht- bzw. hörbaren Symptome auf, nämlich

  • Heiserkeit
  • leichter bis mittlerer Husten
  • gerötete Augen
  • leichte Euphorie (neuartiges Symptom)

Nach zwölf bis vierundzwanzig Stunden[]

Prolongierter Aufenthalt verschlimmert die Symptomatik so weit, dass in zwei dokumentierten Fällen

  • schwerer Husten mit blutigem Rachenschleim
  • schmerzhafte Bindehautentzündungen
  • Nasen- und Augenbluten

auftraten.

Die Betroffenen konnten rechtzeitig relokalisiert werden und wurden an der frischen Luft rasch rekonvaleszent. Es steht jedoch zu erwarten, dass die Symptome nach fortgesetzter Exposition eine Verschlimmerung erfahren, die unweigerlich zum Exitus führen dürfte, wie bereits unsere Studienergebnisse hinsichtlich der noch weniger infektiösen Schlacke gezeigt haben.

Permanente Besucher der Unterstadt - namentlich Angehörige der Kor'kron-Administration -, die sich von Dienst wegen in der Nähe der Kanäle aufhalten, sind ebenfalls betroffen. Aufgrund der lückenlosen Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit des Gesundheitsamtes wurden fast alle bereits mit Atemschutzmasken, getränkt in patentierter Kräutertinktur, ausgestattet. Dies sollte schlimmeres verhindern, es sind jedoch auch seitens der Orcs Krankheitsfälle publik geworden.

Es ergeht nochmals die dringende Empfehlung, den bereits anberaumten Bau von Lazarettzelten bei Brill voranzutreiben, wenn nicht gar die Hälfte des Wachkontingents nach Brill auszulagern. Dies ist auch angesichts der bitteren Erkenntnis in Betracht zu ziehen, das die einzig zuverlässige Heilmöglichkeit derzeit in der Entfernung der Expositionsquelle, respektive der Entfernung des Betroffenen, besteht: Weder Natur- noch Lichtmagie konnten Linderung der Symptome oder deren Voranschreiten erzielen.

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