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Geschichte der Untoten[]

- Teil 5 -

Kel'Thuzad und der Kult der Verdammten[]

Es gab eine Hand voll mächtiger Individuen, die weit verstreut auf der ganzen Welt den mentalen Ruf des Lichkönigs hörten. Der Bedeutendste unter ihnen war der Erzmagier Kel'Thuzad von der magischen Nation Dalaran. Kel’Thuzad, eines der ältesten Mitglieder des Kirin Tor – des herrschenden Rat von Dalaran –, war aufgrund der Hartnäckigkeit, mit der er die verbotene Kunst der Nekromantie studierte, schon immer als Sonderling betrachtet worden. Er war besessen von dem Wunsch, alles über die Welt der Magie und ihre dunklen Wunder zu wissen, und frustriert ob dessen, was er für die altmodischen und phantasielosen Denkweisen seiner Kollegen hielt.

Als er den Ruf aus Nordend vernahm, setzte der Erzmagier seine gesamte nicht unerhebliche Willenskraft ein, um mit der geheimnisvollen Stimme in Kontakt zu treten. In der Überzeugung, dass der Kirin Tor zu zimperlich war, Macht und Wissen der dunklen Künste zu nutzen, gelobte er, von dem übermächtigen Lichkönig alles zu lernen, was er nur konnte. Kel’Thuzad verzichtete auf sein Vermögen und seine einflussreiche politische Position, schwor dem Kirin Tor ab und verließ Dalaran für immer. Von der beharrlichen Stimme des Lichkönigs in seinem Geist angetrieben, veräußerte er seinen gesamten riesigen Besitz und lagerte sein Vermögen ein. Allein reiste er zu Wasser und zu Lande viele Meilen, bis er schließlich die eisige Küste von Nordend erreichte. Der Erzmagier, fest entschlossen, den Eiskronengletscher zu erreichen und dem Lichkönig seine Dienste anzubieten, durchquerte die durch den Krieg verwüsteten Ruinen von Azjol-Nerub. Kel’Thuzad sah Ausmaß und Wucht von Ner’zhuls Macht aus erster Hand. Er begann zu glauben, dass es nicht nur weise wäre, sich mit dem geheimnisvollen Lichkönig zu verbünden, sondern obendrein wahrscheinlich höchst fruchtbar.

Nach monatelangen Reisen durch das lebensfeindliche arktische Ödland gelangte Kel’Thuzad schließlich zum dunklen Eiskronengletscher. Mutig näherte er sich Ner’zhuls finsterer Zitadelle ... und erschrak, als die stummen untoten Wächter ihn passieren ließen, als würde er erwartet. Kel’Thuzad stieg tief in das kalte Erdreich hinab und gelangte so zum Grund des Gletschers. Dort warf er sich in der endlosen, düsteren Eishöhle vor dem Frostthron auf den Boden und bot seine Seele dem dunklen Lord der Toten an.

Der Lichkönig war zufrieden mit seinem jüngsten Diener. Er versprach Kel’Thuzad Unsterblichkeit und große Macht als Gegenleistung für Loyalität und Gehorsam. Kel’Thuzad dürstete nach Wissen und Macht, und so akzeptierte er seine erste große Mission – in die Menschenwelt zu ziehen und dort eine neue Religion zu gründen, die den Lichkönig als Gott verehren sollte. Damit der Erzmagier seine Mission besser erfüllen konnte, ließ Ner’zhul Kel’Thuzads Menschsein unangetastet. Der betagte, aber dennoch charismatische Zauberer sollte seine Kräfte der Illusion und Überzeugung nutzen, um die unterdrückten, geknechteten Massen von Lordaeron in seinen Bann zu ziehen. Sobald er ihre Aufmerksamkeit geweckt hatte, wollte er ihnen in einer neuen Vision zeigen, wie die Gesellschaft aussehen könnte – und eine neue Galionsfigur, die sie ihren König nennen konnten ... .

Kel’Thuzad kehrte verkleidet nach Lordaeron zurück und verwendete in den kommenden drei Jahren sein gesamtes Vermögen und seine Geisteskräfte darauf, eine geheime Bruderschaft gleich gesinnter Männer und Frauen ins Leben zu rufen. Diese Bruderschaft, die er "Kult der Verdammten" nannte, versprach ihren Jüngern gesellschaftliche Gleichstellung und ewiges Leben auf Azeroth als Gegenleistung für ihre Dienste und Gehorsam gegenüber Ner’zhul. Im Lauf der Monate fand Kel’Thuzad viele eifrige Freiwillige für seinen neuen Kult unter den erschöpften, überlasteten Arbeitern von Lordaeron. Überraschenderweise wurde Kel’Thuzads Ziel, den Glauben der Bürger an das Heilige Licht zum Glauben an Ner’zhuls dunklen Schatten zu pervertieren, mühelos erreicht. Während der Kult der Verdammten wuchs und sein Einfluss zunahm, achtete Kel’Thuzad akribisch darauf, seine Aktionen vor den Regierenden von Lordaeron verborgen zu halten. (Quelle: Warcraft III - Reign of Chaos)

Siehe auch[]

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